Dieser Beitrag gehört zur Artikel-Serie “Unsere Fahrt in die West-Sahara”
Die Fahrt ging von Sidi Ifni durch das Küstengebirge nach Guelmin. Die Berge sind nicht hoch, die Landschaft ist schön. Ein paar Flussüberquerungen, ein paar kleine Orte. Die Straße ist normal 2-spurig. Nach der Durchfahrung von Guelmin nimmt der Verkehr ab und der Wind zu. Es sind jetzt fast nur Langstreckenfahrzeuge unterwegs – Reisebusse und LKWs. Da diese großen Fahrzeuge ihre Spur gut ausfüllen, muss man schon aufpassen, dass man nicht zu weit links fährt – sonst ist der Außenspiegel weg. Zu weit rechts sollte man aber auch nicht fahren, da auf dieser Seite immer wieder ein Stück Straßenrand fehlt. Ansonsten ist der Belag mal besser, mal schlechter oder es gibt ein tiefes Schlagloch mitten auf der Straße. Wie immer in Marokko. Wir mussten kein einziges Mal dem Gegenverkehr ausweichen und die Straße verlassen. Alle fuhren auf ihrer Straßenseite, nicht in der Straßenmitte. Wir haben schon immer aufgepasst die Spur gut zu halten, es ist aber auch nicht anders als auf anderen Straßen Marokkos.
Zum „Pause machen“ sind wir einfach, da wo es ging, rechts abgefahren – bei ehemaligen Restaurants oder anderen verlassenen Gebäuden. Da es doch ein paar Kilometer zu fahren waren und wir wie immer etwas spät losgekommen sind, behielten wir die Uhr ein wenig mehr als sonst im Auge. Wir haben auch ein paar Stellen unweit der N1 gesehen, wo man zur Not übernachten könnte. Ich denke der Verkehr wird sich nachts sehr in Grenzen halten. Aber wir haben unser Ziel ja im Auge und ziehen durch – mit 70-80 km/h auf dem Tacho. Wir wollen ja schließlich auch etwas von der Strecke mitbekommen.
An der Zufahrt nach Tan-Tan dann unsere erste Polizei-Kontrolle: Wie wir das auch von der Ost-Route von Saidia nach Figuig kennen – Begrüssung, woher, wohin, Tourist? … und Tschüss, sehr nett. Ortsausgang von Tan-Tan das Gleiche und Fiche abgeben. Eine Fiche ist das Formular mit unseren persönlichen Daten. Der Polizist freut sich, dass er nicht den Reisepass und die Einreisedaten abschreiben muss und wir freuen uns, dass er sich freut und wir gleich weiter fahren dürfen.
Tan-Tan macht auf uns einen modernen, freundlichen, gepflegten Eindruck. Hier bekommt man alles zu kaufen was man so braucht – Versorgungstadt. Heute sind wir nur langsam durchgerollt, aber wir kommen ja auf der Rückfahrt noch einmal hier vorbei denn einen Spaziergang würden wir hier schon gerne machen.
Nicht weit hinter Tan-Tan geht dann die Straße rechts ab zur Draa-Mündung (Schild: „Foum Daraa“/GPS: 28.4665 N, -11.1655 W). Die Straße ist nicht auf allen Karten eingezeichnet. Nicht irritieren lassen. Überrascht sind wir vom Zustand der Straße. Allererste Qualität! Und was ist am Ende dieser Super-Luxus-Straße? NICHTS. Nichts als ein grandioser Ausblick auf die Mündung des Draa von der Steilküste aus. Da es in den letzten Wochen in Marokko immer mal wieder geregnet hat ist der Draa ein richtig breiter Fluss mit Sandbänken und einfach nur schön!!! Wer den „Plage Blanche“ kennt – so ähnlich sieht es aus – nur noch schöner !!!
Und wie uns versprochen wurde: vieeeel Wind. Ideales Wetter um Frisbee zu spielen. Neee, Spaß beiseite: Wir trinken noch Kaffee im Wohnmobil und genießen die Wahnsinns-Aussicht. Wenn wir Milch in den Kaffee tun würden, hätten wir bei dem Geschaukel vom Wind schnell Cappuccino in der Tasse. Mit einem Spaziergang, unsere Lieblings-Spät-Nachmittag-Beschäftigung, wird es hier heute auch nichts. Aber rausgucken und Blog schreiben hat ja auch was.
Abends schauen wir noch im Bett einen Film, trinken einen Avocado-Shake (LINK) dazu und hoffen, dass der Wind morgen etwas nachlässt. Aber wer nach Dakhla fährt, soll sich über Sturm nicht beschweren. Haben doch alle erzählt!
Der Stress mit entgegenkommenden LKW und Bussen in der Straßenmitte ist bisher ausgeblieben. Die langweilige Landschaft war noch gar nicht so langweilig. Alles Geschmacksache!
Freistehplatz (FP) – Draa Mündung (Hochplateau): GPS-Koordinaten: 28.67629 N, -11.1231985 W (kein Internet über Maroc Telecom)
Am zweiten Tag wollen wir Internet empfangen (Maroc Telecom), fahren ein paar hundert Meter zurück und stellen uns hierhin (kleiner Pistenbogen): GPS-Positzion: 28.662796 N, -11.117745 W. Zum Glück hat der Wind nachgelassen und es ist schönster Sonnenschein. Wir genießen den Blick auf den Draa und die Ruhe.
Hallo Doreen & Sven.
Wir sind wie ein saugfähiger Schwamm für Ihre Information.
Wir wollen auch nach Süden mit unseren Womo Fahren und weiter nach Marokko in den nächsten Winter 2018/19, und da 3 Monate bleiben. Zu Zeit über Internet sammeln wir Informationen von Campingplätze und Park-Möglichkeiten zu Übernachtung in Frankreich, Spanien, Portugal und Marokko.
Ihr Blog und alle Informationen waren sehr hilfreich.
Wir möchten Sie um weitere Beratungsinformationen bitten, und per E-Mail oder WhatsApp kommunizieren.
Schöne grüße aus Deutschland Norden.
Kati und BenJo