Dieser Beitrag gehört zur Artikel-Serie “Unsere Fahrt in die West-Sahara”
Nach 3 Nächten an der Draa Mündung und einer sehr stürmischen Nacht fahren wir weiter nach El Ouatia (ehemals Tan-Tan Plage).
Die Fahrt ist unspektakulär und unproblematisch. Lediglich der starke Seitenwind fordert erhöhte Konzentration. Ihr wisst ja, nicht zu weit links und nicht zu weit rechts fahren. Auch bei wechselnden Winden.
Bei der Einfahrt nach El Ouatia entdecken wir rechts vom Camping „Les 2 Chameaux“ die Zufahrt zum Souk (GPS-Koordinaten: 28.483791 N , -11.322071 W). Entgegen unseren Informationen ist heute (Samstag) Souk und nicht am Donnerstag. Da wir viel essen, können wir immer frischen Nachschub gebrauchen. 😉 Die Auswahl ist nicht sehr groß, aber ausreichend. Die Preise sind nicht teurer als im Norden.
El Outia, oder wie es früher hieß Tan-Tan Plage, ist eine typische moderne marokkanische Tourismus-Stadt. Alle Gebäude sind aus Beton, nichts Historisches, alles modern, alles auf Urlaub ausgerichtet. Man kann nur erahnen, was im Sommer hier los geht!
Wir sind durch die Wohnviertel gelaufen, die sich um das Stadtzentrum gruppieren. Es ist unglaublich, was hier in den nächsten Jahren noch entstehen wird. Teilweise sind die Wohngebiete schon erschlossen, aber in mancher Straße steht erst ein Haus. Ich schätze mal, dass 1/4 von El Ouatia fertig ist, der Rest ist im Bau.
Man merkt etwas die spanischen Einflüsse des marokkanischen Südens, der früher zur Spanisch-West-Sahara gehörte.
Auch einige spanisch anmutende Produkte finden wir hier. Zum Beispiel „Gofio“: das ist zu Mehl verarbeiteter, gerösteter Mais oder Gerste, sehr verbreitet auf den kanarischen Inseln. Wir rühren es gern in unser Bircher Müsli ein. Gofio gibt es u.a. in diesem sehr gut sortierten Lebensmittel-Selbstbedienungsladen (GPS-Koordinaten: 28.497534 N, -11.331228 W). Rote Afriquia-Gasflaschen kann man hier auch tauschen, wie an vielen Stellen in der Stadt.
Einen tollen Bäcker haben wir hier gleich neben der Moschee, gegenüber vom Lebensmittelladen, gefunden (GPS-Position: 28.497906 N , -11.331704 W).
Wir genießen die Strandpromenade und den goldenen Sandstrand.
Das erste Mal sehen wir in Marokko eine Kehrmaschine.
Wir fühlen uns hier wohl. Die Menschen sind eher zurückhaltend, das mögen wir.
Nach der Beschreibung in der Campingführer-App von Edith Kohlbach, hatten wir uns schon für den Camping-Platz „Atlantique“ entschieden. Der CP liegt am Ende der Promenade, ist leider nicht begrünt, aber gepflegt. WIFI ist in der Nähe des Eingangsbereiches verfügbar. Die Duschen sind überdurchschnittlich für Marokko. Diese sind gross und in einem sehr guten Zustand. Man kann die Brause einhängen und justieren. Das Wasser ist heiß, temperaturstabil und in diesem Zustand auch lange verfügbar. Unsere Lieblingsdusche befindet sich hinter der zweiten Tür. 🙂
Wer WIFI am WOMO und einen windgeschützten Platz haben will, fährt gleich nach der CP-Einfahrt nach rechts und parkt vor dem Nebengebäude und den Waschbecken oder an der dahinterliegende lange Mauer.
Der CP kostet 60 Dirham zzgl. Strom.
Aufgrund des Wetter hatte ich heute eine dünne Fleecejacke, eine Windjacke und eine Mütze an. Basecap hätte von der Wärme her auch gereicht, wäre mir aber weggeflogen ;-). Auch an den nächsten Tagen weht oft ein straffer Wind. Windgeschützt hinterm WOMO ist es superwarm. Geht man 3 Schritten in den Wind, ist es kalt. Mal sind mehr Wolken am Himmel, mal weniger. Man muss sich immer wieder umziehen, damit man nicht schwitzt oder friert. Ganz schnell gibt es sonst eine Erkältung. Insgesamt ist es frischer als z. B. in Sidi Ifni. Mal sehen wie das weiter im Süden wird…
Wenn es mal Probleme mit der Wohnmobil-Technik gibt, wird Euch hier geholfen: GPS-Koordinaten: 28.496738 N, -11.331252 W
Leider verliert einer unserer Reifen merklich Luft. So dürfen wir noch die Dienste eines Reifen-Spezialisten in Anspruch nehmen (GPS: 28.495111 N, -11.333787 W). Das Loch wird gefunden, ein Nagel wird mit Hilfe unserer Spitzzange erfolgreich heraus gezogen und mit einem Flicken geschlossen. Da ein großer Flicken notwendig war, hat es 50 Dirham gekostet. Bisher haben wir für die Reparatur per Heiß-Galvanisation immer 20 Dirham bezahlt. Naja, vielleicht ist es ja die bessere Qualität? Klar sind 50 Dirham auch nicht viel Geld aber man will ja schließlich wissen wie es zur Preisdifferenz kommt.
Außerdem kann man günstig tanken bei dieser Reifen-Firma. Ein Liter Diesel aus dem 5 Liter-Wasser-Kanister kostet 6,3 Dirham. In der West-Sahara zahlen wir später 5,9 Dirham.
In der West-Sahara merken wir auch, dass es schwierig ist die roten Afriqua-Gasflaschen zu tauschen. Also in El Ouatia überlegen, wie lange das Gas noch reicht!
(STAND: 01/15)
Ein Gedanke zu „West Sahara-Fahrt: von der Draa Mündung nach El Ouatia (Tan-Tan Plage) (41 km)“