Dieser Beitrag gehört zur Artikel-Serie “Unsere Fahrt in die West-Sahara”
Für diesen Tag stand eine größere Etappe an: 175 Kilometer von Laayoune nach Boujdour galt es zu fahren. La Marsa haben wir erstmal links liegen lassen, vielleicht besuchen wir es auf der Rückfahrt – Inshallah!
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Die erste Station war das Gaswerk (PNA) (GPS: 27.07494 N, -13.417112 W) südlich von La Marsa. Dort wollten wir für 40 Dirham unsere rote Afriquia-Gasflasche füllen lassen: eingeparkt, leere Gasflasche zum Tor gebracht, 40 Dirham bezahlt, nach 15 Minuten Gasflasche gefüllt zurück. Klasse! Viele Möglichkeiten gibt es auf der Strecke nach Dahla ja nicht, seine Gasflasche „aus dem Norden“ füllen zu lassen bzw. zu tauschen.
Weiter gehtˋs zurück auf die N1 Richtung Süden. Kurz nach La Marsa überqueren wir das längste Förderband der Welt.
Ja, überqueren, da das Förderband unter der N1 durchführt. Irgendwie haben wir uns das größer vorgestellt. Aber es ist ja auch das LÄNGSTE Förderband und nicht das größte!
Es führt aus dem Phostphat-Abbaugebiet Bou Craa über 100 Kilometer zur Verladestelle.
Die Sanddünen-Landschaft ist erst einmal zu Ende. Jetzt begleitet uns flache Steppenlandschaft und später wieder Steinwüste. Okay, heute ist es wirklich etwas eintönig und ermüdend. Abwechslung bieten Kamelwarnschilder und Kamele am Straßenrand.
Leider wird die Straße schlechter. Der Rand ist „ausgefranst“ und die Straße somit recht schmal.
Auch der Belag ist jetzt teilweise abgefahren und holprig. Auf der Strecke bis Boujdour haben wir etwa 50% schlechte Straße und etwa 50% gute bis sehr gute Straße. Ein große Baustelle zeigt uns aber auch, dass der Zustand in den nächsten Monaten und Jahren wahrscheinlich besser wird. Inshallah!
Gut, dass südlich von Laayoune nun auch der Verkehr nochmal abnimmt.
Für Pausen fahren wir einfach an geeigneten Pisten ab und stellen uns einfach für ein paar Minuten in die „Pampa“. Die Sonne scheint, der Wind bläst mäßig – schönes Wetter heute!
Boujdour erreichen wir am Nachmittag bei intensivem Sonnenschein.
Wir stellen uns auf den Camping „Sahara Line“ (GPS: 26.13712 N, -14.493541 W). Der CP befindet sich zwischen Promenade und Stadtzentrum. Von der Rezeption aus wird der CP mit flottem WIFI versorgt, leider nur bis zum Abend . Die solarbeheizten Duschen sind inklusive und werden um 15 Uhr angestellt. Dann sollte man auch bald duschen gehen. Recht schnell ist das heiße Wasser aufgebraucht. Pro Tag kostet uns der CP 65 Dirham (ohne Strom). Ab dem vierten Tag gibt es Rabatt.
Nach dem wir uns einen Kaffee gegönnt haben, laufen wir los um etwas von der Stadt zusehen. Nach 10 Minuten stehen wir schon im Soukgewimmel (GPS: 26.12465 N, -14.482077 W/täglich) und machen seit Langem mal wieder einen Großeinkauf. Die Auswahl, Qualität und Preise sind super. Hier gibt es alles, was man so zum Leben braucht! Die Leute sind sehr freundlich, viele Touristen sehen wir nicht.
Boujdour erinnert uns an Tata oder Zagora. Eine Stadt, die vor ein paar Jahren noch überschaubar war und nun innerhalb kurzer Zeit ausgebaut wurde. Vieles ist im Entstehen; dass es ein Müllproblem gibt, ist an vielen Ecken deutlich sichtbar. Speziell ist der Leuchtturm, der nicht wie sonst am Ufer steht, sondern mitten in der Stadt auf einem kleinem Hügel.
Ach ja, und was gibt es hier noch an jeder Ecke? Afriquia-Gasflaschen!
Das Befüllen hätten wir uns also sparen können. Naja, was man hat, das hat man! Es gibt hier aber auch nur diese roten Gasflaschen – keine blauen von Tissir oder Butagas. Nur ROT.
Wer eine Autowerkstatt braucht, dem wird hier geholfen:
Am nächsten Tag ist es richtig heiß. Wir müssen sogar die Markise raus holen.
Wer uns kennt, weiß, dass wir einiges an Sonne und Hitze vertragen können. Aber das Tablet, an dem ich diesen Blogeintrag schreibe, ist einfach wegen der hohen Temperatur runtergefahren. Ich nutze die Pause und kühle mich auch erstmal mit einem Bier ab.
In den nächsten Tagen schauen wir uns die Promenade und andere Teile des Ortes an. Wir genießen den netten Campingplatz, das schnelle Internet und die um 15 Uhr wirklich heißen Duschen. Das Wetter animiert uns zum ausgiebigen Sonnengenuss. Das muss man auch, denn auf dieser Strecke nach Süden ist es oft auch kalt und windig.
Am letzten Abend entdecken wir noch etwas ganz besonderes: eine Gofio-Mühle! Gofio ist eine Spezialität der kanarischen Inseln, die ja auch gar nicht so weit weg sind. Gerösteter Mais oder geröstete Gerste wird zu Mehl gemahlen. Uns schmeckt die Gersten-Variante (auch ´Migli´ genannt) besonders gut in unserem Früchtemüsli. Einfach Gofiomehl zusammen mit Haferflocken in Milch oder Jogurt einrühren, etwas quellen lassen und die Früchte dazu geben. Mmmhhhh! Da wir seit Jahren kein frisches Gofio bekommen haben, legen wir hier (GPS: 26.1274 N, -14.481691 W; 1 Kilo=9 DH) gleich mal einen kleinen Vorrat an.
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Ein Gedanke zu „Wohnmobiltour durch die West-Sahara: von Laayoune nach Boujdour (175 km)“