Unser mobiles Leben im blauen Kasten ist geprägt von Routinen und gleichzeitig von der Freiheit, die wir auf den Straßen Portugals genießen. Seit Mai haben wir uns in Richtung Norden bewegt, doch nun, an unserem nördlichsten Punkt in Portugal, machen wir kehrt und lenken unser rollendes Zuhause langsam in den Süden. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir unsere Sommerroute durch den Osten Portugals näherbringen.
Nach fast 13 Jahren des Reisens haben wir eine gewisse Routine entwickelt: Ganz oft waren wir im Winter in Marokko, haben den Frühling und Herbst in Portugal verbracht und sind im Sommer nach Nordspanien gefahren. Nun sind wir in den Wintermonaten an der Algarve und bleiben auch im Sommer im schönen Portugal.
Vom touristischen Süden zum ruhigen Landleben
Unsere Zeit in Portugal folgt dabei einer klaren Linie: Von der Algarve, nahe Albufeira, zieht es uns in den Alentejo, genauer gesagt an den Alqueva Stausee. Hier spüren wir den Unterschied zwischen dem belebten und touristischen Algarve und dem ruhigen Landleben, das uns den Sommer über begleiten wird. Im Frühjahr ist der See gut gefüllt. Wir beobachten den Graureiher, ein Storch holt sich direkt am Ufer vor dem blauen Kasten sein Abendbrot und die Adler ziehen am Himmel ihre Kreise.
Das Wetter kann im Mai noch unbeständig sein. So kam es in diesem Frühjahr zu einem Wetterumschwung von heißen Temperaturen auf mildes Wetter. Dieses wurde eingeleitet von dunklen Gewittern und heftigen Stürmen. Das bekam vor allem unser Markisentuch zu spüren, welches in einer überraschenden, heftigen Sturmböe einfach abgerissen wurde! Kennst Du den Blogartikel dazu schon? (Klick)
Ein Abstecher nach Spanien
Vom Alqueva Stausee führt uns die Route weiter zum Caia Stausee bei Campo Maior. Hier machen wir einen Abstecher nach Osten, um die spanische Stadt Badajoz (Link) zu besuchen. Dies bietet nicht nur die Gelegenheit, günstiger zu tanken (und ein neues Markisentuch anbringen zu lassen), sondern auch die Möglichkeit, unsere Vorräte aufzufüllen und Gas aufzutanken. Denn an jedem der Seen verbringen wir etwa 2 bis 3 Wochen, bevor wir weiter gen Norden aufbrechen. Da müssen wir für 3 Wochen (so lange reicht die Füllung in unserem Gastank) ein paar Lebensmittel einplanen.
Wenn wir vom Caia Stausee aufbrechen und den hiesigen Kühen ein gutes Leben bis zum Herbst wünschen, fahren wir weiter nach Norden. Auf dem Weg machen wir Halt in Portalegre, um Erledigungen wie das Beladen der Waschmaschine oder einen Supermarktbesuch zu tätigen.
Nisa Stausee: Naturwunder und Begegnungen
Von Portalegre aus ist es nicht mehr weit zum Nisa Stausee. An seinen Ufern finden wir wunderschöne Granitsteine, und wie schon am Alqueva können wir Graureiher und Störche beobachten. Hier sind wir nicht mehr so einsam; tagsüber kommen Angler, und am Wochenende auch einige Badegäste. Übernachtungsgäste finden sich immer wieder ein, sei es mit dem Wohnmobil oder einem Zelt. Platz gibt es für alle, und jeder findet sein großzügiges Plätzchen.
Für unseren täglichen Spaziergang haben wir die Wahl zwischen der relativ wenig befahrenen, schmalen Straße, gesäumt von Eukalyptusbäumen und Weideflächen für Kühe oder dem Wanderweg entlang des Sees.
Vom Nisa Stausee setzen wir unsere Reise nach Castelo Branco fort, um uns mit Vorräten zu versorgen. Von dort aus machen wir einen kurzen Abstecher zu lieben Freunden, bei denen Kaffee und Kuchen immer eine herzliche Einladung sind.
Am Abend geht es dann weiter zum Stausee bei Idanha a Nova. Hier verweilen wir in diesem Juli nur ein paar Tage, da es mit 37 Grad einfach zu heiß ist. Das Seeufer ist zwar nah am blauen Kasten aber es gibt kaum Schatten für uns. Der Stausee bei Sabugal verspricht uns um 5 Grad mildere Temperaturen.
Idyllische Landschaft und ruhige Atmosphäre bei Sabugal
Durch die kurvenreiche Landschaft gelangen wir zum idyllischen See bei Sabugal, der von nur wenigen Besuchern frequentiert wird. Regelmäßig zieht der Hirte mit seiner großen Herde von Schafen und Ziegen vorbei, ein faszinierendes Schauspiel.
Am Sabugalstausee stehen uns 2 Optionen offen: Entweder setzen wir unsere Reise über Sabugal nach Spanien fort. So haben wir das im letzten Jahr gemacht (Klick). Aber in diesem Jahr entscheiden wir uns dafür in Portugal zu bleiben. Wir fahren nach Guarda um uns zu versorgen und holen uns von Vodafone eine Sim Karte. Von Guarda aus geht es zum nächsten See, bei dem es in der Vergangenheit mit MEO kein Internetempfang gab.
Es ist belebter, das Dorf ist nur einen Kilometer entfernt, und der See erfreut sich bei Anglern großer Beliebtheit. Doch trotz der Aktivitäten in der Nähe schaffen wir es immer, unsere eigene Oase der Ruhe zu finden. Die beiden Schafherden mit ihren neugierigen Hunden zeigen Interesse an unserem blauen Kasten und der Angler vom letzten und vorletzten Jahr heißt uns herzlich willkommen und wünscht uns schöne Ferien.
Hier können wir es lange aushalten bei den hohen Sommertemperaturen. Der blaue Kasten steht nah am Wasser, die Bäume spenden Schatten, nur das Internet könnte durchaus besser sein. Ein Schwarm Bienenfresser holt sich täglich über dem See sein Essen und ein hier seltenes Exemplar einer weißen Ente besucht uns.
Als unsere Vorräte zu Ende sind, wird uns bewusst, dass hier der nördlichste Punkt unserer Portugaltour ist und wir von nun an nach Süden fahren.
Die Route nach Süden
Die Route gestalten wir genauso wie auf der Hinfahrt: jeder Platz wird erneut für ein paar Tage oder Wochen angefahren. Die Wasserstände der Stauseen sind mittlerweile deutlich gesunken so wie die Temperaturen. Die Schaf- und Ziegenherde sind dieselben und vom Hirten bekommen wir ein freundliches „Bom dia“. Die Brombeeren sind reif und ich sammele eifrig für Kuchen, Eis und einfach zum so Essen.
Unser Leben gestalten wir unaufgeregt. Wir genießen die kleinen Dinge und schätzen die Freiheit, keine feste Basis zu haben. Wir sind keine großen Entdecker, sondern vielmehr kleine Lebensgenießer, die die Schönheit der Natur und die Freiheit des Lebens im Wohnmobil in vollen Zügen auskosten.
In unserem blauen Kasten, der uns seit fast 13 Jahren treu begleitet, haben wir unser Zuhause gefunden. Wir sind dankbar für jede Erfahrung und jeden Moment auf dieser einzigartigen Reise. Und wir freuen uns auf viele weitere kleine Abenteuer in unserem rollenden Zuhause,
So ist unser Alltag aus
Du fragst dich vielleicht, wie unser Tagesablauf ausschaut wenn wir so an einem unserer Lieblingsplätze am See stehen. Dieser ist ähnlich zu einem typischen „Home Office“-Tag. Doch für uns ist dieser Alltag auf Rädern eine besondere Form der Freiheit und des Abenteuers.
Wir lassen uns am Morgen vom Wecker wach machen. Beginnen den Tag mit etwas Bewegung um die Lebensgeister zu wecken.
Der Duft von frisch gebrühtem Tee erfüllt die Luft, während wir unsere morgendliche Tasse genießen. Dieser ruhige Moment am Morgen, wenn die Welt um uns herum erwacht, ist kostbar. Wir sitzen oft draußen und lassen uns von der Natur inspirieren.
Der Vormittag gehört den verschiedensten Aufgaben. Manchmal stehen kleine Reparaturen am blauen Kasten auf dem Programm. Wir haben gelernt handwerklich geschickt zu sein und unser Zuhause auf Rädern einigermaßen in Schuss zu halten. Aber auch Büroarbeit ist ein Teil unseres Tages. Emails beantworten, Planung für die nächsten Reiseetappen, das Führen unserer Finanzen und das Schreiben von unserem Reiseblog und unserem Kochblog – all das gehört dazu.
Ich bin oft in der Vanküche kreativ. Das Wohnmobil ist nicht nur unser Zuhause, sondern auch unsere Küche auf Rädern. Hier entstehen neue Rezepte, die wir gerne mit unserer Community teilen. Wenn ein Rezept besonders überzeugt, widme ich meine Zeit am Nachmittag dem Schreiben eines ausführlichen Blogbeitrags dazu. Die Fotos und Geschichten unserer Abenteuer sind ein Weg, um anderen Reiselustigen Inspiration zu bieten. Kennst Du meine Koch- und Backbücher schon?
Der Nachmittag gestaltet sich oft ähnlich wie der Vormittag. Doch wir versuchen, diesen Teil des Tages für spontane Aktivitäten zu nutzen. Vielleicht entdecken wir einen versteckten Wanderweg oder treffen andere Vanlifer, die uns von ihren Abenteuern erzählen. Die Flexibilität, unser Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ist einer der größten Vorzüge des Vanlife.
Am frühen Abend unternehmen wir oft eine größere Wanderung oder springen ins kühle Wasser des Sees, besonders an heißen Tagen. Es gibt kaum etwas Erfrischenderes, als in der Natur zu schwimmen und die Freiheit des Lebens im Wohnmobil zu spüren.
Später, wenn die Sonne hinter den Hügeln verschwindet und der Abend sich langsam senkt, machen wir es uns in unserem gemütlichen Bett bequem. Im Sommer öffnen wir die Hecktüren und genießen die frische Luft und die Geräusche der Natur. Auf unserem Tablet sehen wir einen Film oder eine Serie, bevor wir schlafen. Der Sternenhimmel über uns ist ein ständiger Begleiter und erinnert uns daran, wie einzigartig und privilegiert unser Leben im Wohnmobil ist.
Ja, auf den ersten Blick mag unser Tagesablauf ähnlich dem eines „Home Office“ erscheinen, aber er ist so viel mehr. Es ist ein Leben in Bewegung, ein Leben in der Natur, ein Leben nach unseren eigenen Regeln. Es ist Vanlife, und für uns ist es die schönste Art zu leben.
Tipp! Klicke auf die grün unterlegten Wörter! Dahinter verbergen sich Links zu unseren Blogartikeln oder auch zu Karten von OpenStreetMaps für eine bessere Orietierung.
Schau Dich weiter auf unserem Blog um!
Wir haben bereits viele der verborgenen Schätze Portugals erkundet und unsere Abenteuer auf unserem Blog festgehalten. Wenn du einen Blick in unsere virtuelle Schatzkiste wirfst, wirst du auf zahlreiche Insider-Tipps stoßen, die speziell für diese weniger frequentierten Orte gedacht sind.
Aber das ist noch nicht alles! Wir möchten auch unsere Erfahrungen teilen, wie wir uns in dieser faszinierenden Umgebung mit frischem Wasser versorgen.
Wir haben die besten Werkstätten in Portugal ausfindig gemacht und teilen gerne unsere Empfehlungen mit dir.
Und schließlich, in der heutigen vernetzten Welt, ist es für viele von uns von entscheidender Bedeutung, online zu sein. Wir haben eine Fülle von Tricks und Tipps gesammelt, um sicherzustellen, dass du in deinem Wohnmobilabenteuer immer mit der Welt verbunden bleibst.
Also, stöbere auf unserem Blog und lass dich von unseren Erfahrungen inspirieren. Portugal hat so viel mehr zu bieten, als auf den ersten Blick sichtbar ist, und wir freuen uns, unsere Entdeckungen mit dir zu teilen.