#realvanlife: Der blaue Kasten wird zur Arche: Tierisch was los!

Also echt: im Sommer 2019 war tierisch viel los im und am blauen Kasten. Wir hatten so viel tierischen Besuch wie noch nie. Teilweise war es so kurios, das es sich nun lohnt, einen Blogbeitrag darüber zu schreiben um Euch an unseren kleinen tierischen Abenteuern teilhaben zu lassen… oder um es cool auszudrücken: #realvanlife !

REALVANLIFE: DER BLAUE KASTEN WIRD ZUR ARCHE
Ein Fuchs am Wohnmobil

Reisen und Leben im Wohnmobil bedeutet ja immer auch der Natur nah zu sein. Das ist von uns absolut erwünscht! Aber es gibt da diese, für die Tierwelt unsichtbare, Grenze, die überschritten ist, wenn Tiere in unser Wohnmobil einziehen. Ich meine damit nicht einen von den Nachbarshunden aus anderen Wohnmobilen. Denn die bekommen doch recht schnell mit, dass es beim blauen Kasten nichts zu holen gibt. 😉 Ich meine Wildtiere (mehr oder weniger), die der Meinung sind, unser Van könnte ihr neues Zuhause werden…

Die ganz normale Tierwelt

Jeden Sommer haben wir die ein oder andere Insekteninvasion. Das ist ganz normal und auch interessant: Da kommen Blattschneidebienen mit Blättern zwischen den Beinchen hereingeflogen und stopfen diese in irgendwelche kleinste Löcher, von denen wir nicht wussten, dass sie existieren. Oder Töpferwepsen, die sich in Ritzen ein Nest töpfern, welches wir dann irgendwann mal finden. Leer und verlassen.

Oder Wespen, die in unserem blauen Kasten auf Fliegenjagd gehen um den Eiweißvorrat für die Wintersaison anzulegen. Die kommen rein, fangen eine Fliege, setzen sich hin. Drehen die Fliege zwischen den Beinen und schneiden ihr dabei Flügel und Beine ab. Danach wird sie weg transportiert, irgend wo nach draußen. Ich fand das faszinierend und gleichzeitig erschreckend. Musste ein Video machen. Leben und Sterben im blauen Kasten.

Wespe schneidet Fliege Beine und Flügel an
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Ganz normal sind Fliegen und Mücken, die unser Wohnmobil genauso interessant finden. Die sind ja fast harmlos und ein Moskitonetz hilft! (Wie Du dieses über Deinem Bett im Van anbringen kannst, lies hier.)

Aber dieser Sommer hat echt alles übertroffen. Wir sind vom Flugvolk zum Fußvolk gewechselt und haben für Euch so viel wie möglich in Film und Bild festgehalten.

Das Kaninchen

Wir stehen im Frühjahr irgendwo im Hinterland der Algarve. In der Pampa. Nichts los. Absolute Ruhe. Völlig unbewohnt inmitten von Natur. Wir hören die Vögel zwitschern. Die Rebhühnern geben ihre typischen Laute von sich. Insekten halten sich aufgrund der Jahreszeit noch zurück. Viele Kaninchen hoppeln umher.

Besonders auf den Morgenspaziergängen scheuchen wir die Hoppelhasen ungewollterweise auf. Sogar in direkter Nähe von unserem blauen Zuhause sehen wir auch tagsüber immer ein Kaninchen. Es ist schon gut warm im Frühjahr und so sucht es scheinbar tagsüber unter dem blauen Kasten ein schattiges Plätzchen. Zumindest sehen wir es dort verschwinden und hören, wie es ab und an an den Unterboden klopft.

Kaninchen am Wohnmobil
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Es wird ziemlich zutraulig, setzt sich schon mal auf die Wiese vor der geöffneten Schiebtür bevor es wieder unten verschwindet. Ich stecke mal vorsichtig den Kopf heraus und sehe, dass das Kaninchen in den Motorraum hüpft.

Moment mal! Darf es das? Was macht es da? Zerfressen Hasen Kabel? Sind sie verwandt mit Madern? Ist es jetzt süß oder doof? Wir sind verwirrt. Beschließen aber, dass das Kaninchen ausziehen muss. Also schleichen wir uns an die Motorklappe und öffnen sie. Da sitzt der Kerl (oder ist eine Dame?) seelenruhig auf dem Motor. Einfach so! Aber natürlich fühlt er/sie/es sich gestört und sucht schleunigst das Weite. Einmal mussten wir das noch wiederholen, dann hat es kapiert, dass es nicht bei uns einziehen darf!

#realvanlife: Da sitzt ein Kaninchen auf unserem Motor!

Warum das Kaninchen nun der Meinung war, unser Motorraum wäre sein neue Zuahuse… Keine Ahnung!

Die Maus

Ein paar Wochen später. Der blaue Kasten hat die Sommerreisephase eingeläutet und ist auf dem Weg nach Galicien. Aber ganz langsam. Erstmal sind wir noch an einem Stausee im Osten von Portugal. Zwischen goldenen Weizenfeldern, unter alten Korkeichen genießen wir Ruhe. Und sehen ein Mäuschen weghoppeln während wir einparken. Denken uns aber nichts dabei.

Ich fülle mal den Behälter vom Wischwasser im Motorraum auf und wundere mich, dass so abgeknapperte Stücke vom Kabelschutz auf der Motorabdeckung rumliegen. Ist das neu? Wir sind ja grad erst gefahren also muss das neu sein.

Schnell haben wir die Maus in Verdacht, sind uns aber nicht sicher. Erneuern den Schutz und finden diesen am nächsten Tag wieder abgeknabbert vor! Das Kabel ist zum Glück unversehrt.

Nun muss eine Lösung her. Erstmal hängen wir das Kabel weiter nach oben sodass die Maus von der Sitzposition auf der Abdeckung nicht mehr herankommt. Wir versprühen Essig. Dann finden wir irgendwo weiter unten viel trockenes Gras. Ist sie dabei sich hier häuslich einzurichten? Nach 2 Tagen Stehzeit wird der blaue Kasten also als neues Zuhause angesehen.

Sven hat eine grandiose Idee! Er installiert eine Videoüberwachungs-App. Als Überwachsungskamera dient ein altes Smartphone, welches er mit der App auf seinem aktuellen Smartphone fernsteuern kann. Die Bewegungserkennung hält uns auf dem Laufenden… Tatsächlich gelingen uns am späten Abend Videos, wie die Maus im Motorraum herumspaziert. Ihr Kabel nicht mehr findet. Ihr Nest nicht mehr findet.

Maus im Wohnmobil / Motorraum
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Wir gehen noch raus und machen ordentlich Krach um sie zu erschrecken. Irgendwie tut sie uns ja doch leid aber wir wollen keine durchgeknabberten Kabel! Und die Maus ward nicht wieder gesehen.

Maus im Wohnmobil / Motorraum
#realvanlife und so

Ein bisschen dick wirkt sie auf den Videos auch. Wahrscheinlich war der blaue Kasten als neues Familien-Zuhause geplant aber weder Kaninchen noch Minimäuschen dürfen einziehen!

Die Ameisen

Das kann man ja fast schon als Standard ansehen, der alle paar Jahre mal auftaucht: eine Ameisenkolonie erkundet den blauen Kasten. Dumm wenn sie über hochstehende Grashalme einziehen können. Glücklicherweise finden sie nichts so ansprechendes. Wir schmieren etwas Neemöl* an die Stellen, wo sich die meisten Ameisen befinden. Das mögen sie gar nicht riechen! In den nächsten Stunden erkunden sie den kompletten blauen Kasten. Wir finden Ameisen im Bad, am Heck, überm Bett, in den Fahrertüren… Aber nach 2 – 3 Tagen sind sie verschwunden. Das kommt diesen Sommer übrigens 2x vor.

REALVANLIFE: DER BLAUE KASTEN WIRD ZUR ARCHE
Achte nur auf die Ameisen, nicht auf den Dreck.

Der Fuchs

Der blaue Kasten steht wieder schön naturnah am Wasser in Galicien. Am Rande eines Dorfes. Oder war es eine Kleinstadt? Egal. Wir liegen schon im Bett, schauen ˋnen Film, haben alles abgedunkelt. Ich hüpf nochmal raus, Filmpause, denn wir brauchen jetzt ein Eis! Kurz mal das Rollo gelüftet und sofort einen Fuchs gesichtet, der vor der Schiebetür schnüffelt. Sich mal hinsetzt und dann weiterzieht. Unglaublich! So nah konnte ich noch keinen Fuchs beobachten!

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Der Marder

Ein weiteres Nagetier habe ich noch. Wir parken auf Klippen an der galicischen Küste. Vor uns das wilde Meer, hinter uns die Berge. Der Platz ist so klein, dass der blaue Kasten grad so hinpasst und unsere Picknickdecke daneben. Auf dieser sitzen wir und futtern. Zwischen Wohnmobil und Büschen, mit bestem Meerblick. Es raschelt hinter mir. Ich denke an die Eidechsen, die ja hier überall leben. Es raschelt aber stärker und ich sehe Fell. Es erscheint ein kleines Nagetier, was ich erstmal mit ˋErdhörnchenˋ benenne und soooo süß finde. Es hält schnurstraks auf den Motorraum zu! Stopp mal!!! Der Schwanz ist fast so lang wie sein Körper und buschig, es ist rotbraun mit einem weißen Latz.

REALVANLIFE: DER BLAUE KASTEN WIRD ZUR ARCHE
Wir haben unsere Überwachsungstechnik installiert

Das ist kein Hörnchen! Das ist ein junger, kleiner Marder! Genauer ein Hermelin! Immer noch süß aber viel zu nah am Wohnmobil. Der Hermelin lässt sich problemlos verscheuchen, wir sind aber sehr besorgt. Denn Marder lassen sich nicht von Duftstoffen wie Essig oder Neem beindrucken. Wir sind erstmal ratlos. Aber ehrlich. Hat der Marder bewußt auf den Motorraum zugehalten oder war das Zufall? Wir installieren wieder die Kameratechnik mit Bewegungssensor für die Nacht. Kontrollieren immer mal den Motorraum. Der kleine (wir haben ihn Fridolin getauft) lässt sich nicht wieder blicken. Deswegen gibt es kein Foto. Und das ist gut so.

REALVANLIFE: DER BLAUE KASTEN WIRD ZUR ARCHE
Da ist ein Wildschwein

Das Wildschwein

Inzwischen sind wir an der Sil Schlucht. Als ich am Morgen meine Laufrunde starte, sehe ich schemenhaft im Nebel ein Tier, welches sich am Wegesrand zu schaffen macht. Ich tippe auf einen Hund. Ist aber ein Wildschwein, dass grad arg beschäftigt ist. Ich checke kurz, ob Frischlinge dabei sind aber es ist allein. Und bemerkt mich überhaupt nicht. Also kann ich mit Abstand mit dem Smartphone ein Filmchen drehen bis das Wildschwein dann doch lieber das Weite sucht. Zum Glück wissen wir nicht, was sich nachts genau um den blauen Kasten so abspielt…

Wildschwein in Galicien

Noch ein Marder

Anfang September sind wir wieder zurück in Portugal. Der blaue Kasten hat an einem Fluss im Grünen nördlich von Braga eingeparkt. Es ist idyllisch aber nicht einsam. Der Ausblick aufˋs Wasser ist wunderbar. Die 30 Grad Marke wird am Mittag geknackt. Der Wind schafft Abkühlung. Die Markise ist obligatorisch sonst werden wir gegrillt. Ich mach mal ˋnen Schritt nach draußen. Pause und so. Und denke noch: och, so ein süßes kleines schwarzes Kätzchen, welches da am Uferrand entlang läuft. Moment… Das ist doch ein Marder! Sven schaltet schnell, schnappt das Smartphone, filmt das kleine Kerlchen. Der Marder hoppelt das gesamte Ufer entlang. Lässt sich kurz stören durch das Schlagen der Markise im Wind und geht weiter. Ist was? Nö, alles normal.

Marder in Nähe des Wohnmobils

Danach kommen so Gespräche wie diese zustanden: „Hast Du gesehen? Der hatte keinen weißen Latz. War also ein anderer also unser Fridolin. Der war ja ein Hermelin. Das eben war ein Marder. „Ja, klar. Aber schon sehr ähnlich wie unser Fridolin.“ Uns hört ja keiner…

Der Hund

Es wird herbstlich in Portugal. Wir stehen am Stausee Povoa e Meadas, im Osten. Es ist Sonntag früh. Es ist kalt und nebelig. Sven geht raus und schließt den Van auf. Dabei wird er überaus freudig begrüßt von einer kleinen Hündin. Sie hat wohl die Nacht neben dem blauen Kasten verbracht. Die Hündin ist mehr als unterwürfig, sehr dünn und sehr anhänglich. Als ich mal kurz den Türbereich verlasse, ist sie schon drin. Und verkriecht sich unter den Tisch. So, zack, ich wohne jetzt hier. Und ein bisschen Pippi lasse ich auch da.

Eingezogen!

Oha! So ein Turboeinzug ist neu für uns. Süße, kannst Du bitte wieder gehen? Jetzt? Sie lässt sich nicht einmal mit Futter dazu bewegen obwohl sie augenscheinlich großen Hunger hat. Aber ein Nest und soziale Bindung sind grad so viel wichtiger. Wir können sie aber nicht bei uns wohnen lassen. Hier wohnt schon ein Allergiker und der hat Hausrecht.

Sven schafft sie dann doch unter den Tisch vorzulocken. Zumindest in die Nähe der Schiebetür. Aber hinaus kommt sie nicht. Nicht für alles Futter der Welt. Also packe ich sie und schon ist sie draußen. Tür zu. Sehr gründliche Reinigung unterm Tisch und im Eingangsbereich.

REALVANLIFE: Hund im Wohnmobil
Von der Stufe gehe ich aber nicht runter… oder doch?

Sven beschäftigt sich derweil draußen mit dem Hund. Jetzt frisst sie auch trockenes Brot. Wo sie schon mal draußen ist.

Wir wissen nicht, wo sie auf einmal herkommt. Denn wir stehen schon ein paar Tage hier am See. Ich vermute, dass sie ausgesetzt wurde. Da sie uns Menschen sofort als neues Rudel wahrnimmt. Sie hört auf Kommandos. Ist total an Menschen gewöhnt. Ist aber sehr dünn. Und hat schon mindestens einmal Welpen geworfen.

Die Hündin geht die nächsten Tage kaum weg vom blauen Kasten. Sie kennt den Abstand, den sie einhalten muss. Versucht diesen natürlich täglich zu verringern. Sie bekommt 1x am Tag Futter von uns.

Ich mache mir schon Gedanken, wie es ist wenn wir am nächsten Sonntag abfahren. Es kommen Angler vorbei. Dort geht sie immer mal gucken aber zieht nirgendwo ein.

Am Samstag Nachmittag kommt sie nicht mehr zurück. Wir sehen sie bis zu unserer Abfahrt nicht wieder. Ich stelle folgende Theorie auf: Die Hündin ist also vor genau einer Woche hier mit einem Angler (?) angekommen. Ist ausgebüxt oder wurde ausgesetzt. Nun also ist der Angler (?) wieder da und die Hündin wieder zu Hause. So will es ich das jetzt mal glauben. Wäre schön.

Ich könnte jetzt noch schreiben, dass Ende Dezember in Marrakech im Dunkeln eine Katze auf das Dach vom blauen Kasten gehüpft ist. Und seelenruhig von oben beobachtet hat, als Sven auf der Suche nach der Ursache des Poltergeräuschs um das Wohnmobil war. Aber das ist ja irgendwie unspektakulär. 😉

Reicht dann für die nächsten Jahre wieder.

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4 Gedanken zu „#realvanlife: Der blaue Kasten wird zur Arche: Tierisch was los!“

  1. turboeinzug
    tur
    bo
    ein
    zug ?
    wir hunde wissen
    eben wo es uns gut tut
    hättet ihr mich an bord
    wäre sie niemals reingekommen
    mein blauer kasten mein bett
    bissel was lass ich ja durchgehen
    aber es gibt grenzen
    ansonsten wäre ich die perfekte verteidigung
    gegen eure euch umgebende fauna
    marder ? janee nich in meinem blauen kasten
    wildschweine ?
    na da steh ich zwischen dir doreen und dem wildschwein
    du kennst meinen blog und mich auch selbst
    persönlich
    und du weißt das ich nich dick auftrage
    tja und so muß ich feststellen das dein outdoor-markt
    wesentlich mehr spaß bietet alswie der in marakesch
    klar
    es is nich immer fangtag
    aber jagdtag is jeden tag
    : )
    “ bella hol kamel “
    sowas solltest du nie sagen
    besser auchnich denken
    ich spühre deine gedannken
    gruß bella : )

  2. Gibt es keine Tierschutzorganisation an die man sich wenden kann, wenn so etwas passiert?
    Ich könnte auf keinen Fall einen Hund abweisen, der Hilfe sucht?
    Was das reisen in diese Länder für mich erschwert?

    1. Hallo Marion,
      doch die gibt es. Aber sie sind alle hoffnungslos überlastet. Sowohl die staatlichen als auch die privaten. Zumal wir den Hund aufgrund von Allergie nicht in unserem Wohnmobil transportieren können. Ansonsten ist es leider so, dass allen Tieren nicht der Stellenwert zugestanden wird, den sie eigentlich haben sollten.
      Alles Liebe, Doreen

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