Wir haben wieder so ein kleines, süßes, verstecktes Highlight in Galicien gefunden: die Wassermühlen an den Flüssen Picon und Folon im Süden von Galicien. Beeindruckt haben uns hier die sehr vielen Wassermühlen, die sich eng aneinander wie Perlen.an.einer Schnur aufgereiht den Hang hinauf ziehen und somit wundervolle Ansichten und Perspektiven erlauben.

Alle Informationen zum Wanderweg an den Wassermühlen in Galicien

Der einzigartige Rundwanderweg ist 5 km lang und wir haben etwa 2 Stunden gebraucht. Du solltest unbedingt immer wieder Pausen einlegen, denn die Aussicht auf die Umgebung und die Mühlen ist spektakulär.

Mit Deinem Wohnmobil oder PKW kannst Du hier parken. (GPS: 41.95652 -8.83721 Kartenlink)

Meiden solltest Du die Zeit am Nachmitag ab 16 Uhr, besonders an Wochenenden. Denn nach der Siesta sind die Spanier am aktivsten und Auflugsziele am besten besucht. Vormittags ist so gut wie niemand hier. Wir hatten den Wanderweg an einem Samstagmorgen im Juli ganz für uns.

Erst vor etwa 1 Jahr wurde am Beginn des Weges ein neuer Picknickplatz mit kleinem Kiosk angelegt. Dort findest Du Toiletten, moderne Waschbecken und einen befestigten Parkplatz. Gegenüber gibt es eine Touristeninformation.

Du kannst den Weg in beide Richtungen wandern. Wir empfehlen Dir oberhalb der Touristeninformation zu beginnen. Dann kommst Du zuerst an den Muinos do Folon vorbei. Die Wassermühlen sind immer in Gruppen steil hintereinander den Hang hinauf angeordnet. Der Wanderweg beginnt eben, ist aber stellenweise geröllig. Die Mühlen sind durch Steinstufen miteinander verbunden.

Nachdem Du an den 2 spektakulärsten Mühlengruppen den Berg nach oben gewandert bist, ist der anstrengendeste Teil geschafft. Du hast hoffentlich viele Pausen und Fotos gemacht.

Denn anschließend führt Dich der Wanderweg weg vom Flüsschen „Folon“ zum Fluss „Picon„. Der Abstieg ist sanft. Die Wassermühlen am Picon stehen nicht mehr so dicht beieinander, die Landschaft ist lieblicher. Du wandelst also von Mühle zu Mühle, zwischen saftigem Grün und herumliegenden Granitfelsen den Berg hinab. Immer wieder kannst Du die Bachseite wechseln, einen unter eine Mühle werfen und das Wasser bestaunen wie es hindurch rauscht. Schau auch immer wieder zurück, den Berg hinauf. Einfach schön!

Der Wanderweg endet bei ein paar Häuser und diesem Wandbild ^. Ein Stück geht es nun die Straße entlang bevor der Wanderweg nach rechts durch einen Eukalyptuswald abzweigt. Der Weg bringt Dich zu dem Toilettengebäude am Picknickplatz und somit wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Tagebucheintrag vom 13.7.19

In der Nacht auf dem Parkplatz bei den Wassermühlen werde ich vom Regen geweckt. Ich schließe das leicht geöffnete Dachfenster, weil der Regen einfach zu laut ist. Doch dann wird es ganz schön warm im Camper. Wir stehen rechtzeitig auf und merken, dass es warm und schwül ist, irgendwie drückend. Heute wollen wir uns die vielen Wassermühlen anschauen.

Es ist noch niemand auf dem Parkplatz, alles ist ruhig. Wir frühstücken draußen und machen uns dann auf den Weg. Schon die ersten fünf Mühlen sind direkt hintereinander am Hang aufgereiht, alle vom selben Bach betrieben. Weiter den Berg hinauf, um die Ecke, stehen die nächsten fünf Mühlen. Und dann noch vereinzelt hier und dort.

Wir genießen die Aussicht und beobachten, wo das Wasser in die Mühlen hinein- und wieder herausfließt. Der Wanderweg ist gut angelegt, manchmal führt er über Stock und Stein. Eine Mühle ist offen, und der Mühlstein ist sichtbar. Es gibt tolle Perspektiven und Ausblicke. Zwischendurch machen wir immer wieder Pause, schließlich habe ich heute auch gebloggt und Kommentare beantwortet.

Der Weg ist ein Rundweg, der auf der anderen Seite wieder hinunterführt. Dort finden wir einen anderen Bach und weitere Mühlen. Wieder sind es etwa 10 bis 20 Stück, aber diesmal versetzt angelegt und mit Bäumen dazwischen. Die Landschaft ist etwas lieblicher und flacher, aber die Perspektiven sind nicht mehr so spektakulär.

Kurz vor dem Ende des Rundwegs entdecken wir zwei seltsame Lampen im Gras. Offenbar hat sie jemand hier vergessen. Sie machen sehr helles Licht und sind robuste, wasserdichte Outdoor-Lampen. Der Regen von letzter Nacht hat ihnen nichts anhaben können. Wir packen sie ein und lassen unsere Visitenkarte mit einem Stein beschwert zurück. Falls der Besitzer zurückkommt, kann er uns schreiben. Ansonsten freuen wir uns über die Lampen, die sich dank Magneten überall am Kasten befestigen lassen und helles Licht spenden.

Bald sind wir zurück am Wohnmobil. Es ist kurz nach elf und immer noch niemand da, außer einem PKW, dessen Insassen gerade loswollen. Sie fragen uns, welche Seite des Rundwegs besser ist. Wir versuchen es mit Spanisch und ein bisschen Englisch. Wir wechseln ein paar Worte, und er erzählt, dass er 1973 mal drei Monate in Bielefeld verbracht hat.

Wir trinken noch einen Kaffee und fahren dann 8 Kilometer an die Küste. Das Wetter ändert sich schlagartig: Es wird diesig, die Luft ist kühler. Der Stellplatz ist einfach, aber der Blick auf die Klippen ist schön. Wir essen Mittag, arbeiten etwas, machen es uns gemütlich und fahren dann weiter. Wir schauen uns einen Leuchtturm und Geschütze aus dem Weltkrieg an. Leider finden wir keinen schönen oder ruhigen Schlafplatz. Es regnet immer wieder, teilweise heftig, und es stürmt.

Baiona wollen wir heute nicht mehr anschauen, es gibt sowieso keine Chance auf einen Parkplatz, alles ist rappelvoll. Stattdessen fahren wir zu einem Stausee in der Nähe. Wir hatten uns ein Paket von Amazon nach Baiona schicken lassen. Eigentlich hat der Laden erst wieder am Montag geöffnet, aber wir sehen, dass er doch offen ist! Ich hole unsere vier Pakete ab, das ist cool, so müssen wir nicht bis Montag bleiben.

Die Zufahrt zum Stausee ist viel zu eng, das geht nicht. Also suchen wir eine andere Möglichkeit und finden ein großes Picknickgelände in den Bergen. Nach 8 Kilometern erreichen wir einen schönen Platz im Grünen. Es regnet, aber die Sonne scheint auch zwischendurch. Von hier können wir morgen wieder hinunterfahren und in Ruhe den Ort anschauen.

Ich bearbeite noch meine Buchbestellungen, während Sven auspackt. Abendbrot, Bett, Film – schön, dass wir morgen ausschlafen können.

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